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Archiv - Rabbinische Kommentare


"Gieße Deinen Zorn aus ..."

Anrufung göttlichen Zorns als Aufforderung zur Wissensvermittlung

von Rabbinerin Birgit E. Klein

„Gieße Deinen Zorn über die Völker aus, die Dich nicht gekannt haben, über Geschlechter (mischpachot), die Deinen Namen nicht angerufen haben. Denn sie haben Jakob verschlungen, haben ihn verschlungen und verzehrt und haben seine Siedlungen verwüstet.“

Die Belagerung Jerusalems 598/7 v....

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„Ich würde auch mit AfD-Wählern diskutieren“

„Wie wollen wir leben?“ Der liberale hannoversche Rabbiner Gábor Lengyel spricht über Kritik an Israel, über die Last, deutsch zu sein – und über die Notwendigkeit, andere Meinungen auszuhalten
   
Herr Rabbiner Lengyel, weltweit nehmen jüdische Menschen den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober als so erschütternde Zäsur wahr wie beispielsweise Amerikaner den 11. September 2001....

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Militärrabbiner in der Bundeswehr

Drei Mitglieder der ARK sind als Militärrabbiner in der Bundeswehr tätig: Nils Ederberg (NE), Konstantin Pal (KP) und Alexander Nachama (AN). Mit ihnen sprach Esther Hirsch.

Was ist das Tätigkeitsfeld eines Militärrabbiners?

NE: Der Dienst in der Bundeswehr besteht aus zwei Säulen: der Betreuung der SoldatInnen und des Lebenskunde Unterrichts. Beides ist für alle SoldatInnen, gleich welcher...

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Die zweite Chanukka-Geschichte

von Rabbinerin Esther Jonas-Märtin

Traditionell feiern wir an Chanukka den siegreichen Makkabäer-Aufstand und die Wiedereinweihung des Tempels. Zu Chanukka gehört jedoch auch der Sieg über den assyrischen General Holofernes dank Judiths mutiger Tat. Die Megillat Judith ähnelt der Megillat Esther, sie spannt den Bogen von Chanukka zu Purim.

Holofernes, ein assyrischer General, zieht aus um Judea zu erobern, wird aber von den Menschen...

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Krieg und Mizwa

Zur talmudischen Auseinandersetzung mit Kriegen

von Rabbinerin Elisa Klapheck

Es mag erstaunen, dass die Tora und der Talmud Auseinandersetzungen mit der Realität des Krieges führten und eine rabbinische Kriegsethik präsentieren. Bekannt sind die Verse im 5. Buch Mose, Kap. 20, wonach es Gründe gibt, bei denen Männer nicht in den Krieg ziehen müssen – wenn sie gerade geheiratet, gerade ihr Haus gebaut oder...

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Zum Bericht der Kanzlei Gercke und Wollschläger

21. September 2023

Am Sonntagabend beginnt Jom Kippur, der große Sühnetag. Der jüdische Philosoph und Rabbiner, Moses Maimonides (1135-1204), hat in den bis heute prägenden Hilchot Teschuwa, den Gesetzen zur Umkehr, gesagt, dass Teschuwa nur dann gilt, wenn der Sünder seine schlechten Taten erkennt, sie klar benennt, bereut und sich fortan bessert.

Vor wenigen Tagen wurde der vom Zentralrat in Auftrag gegebene Bericht der...

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SCHANA TOWA 5784

Neues Potenzial entdecken
Die Welt ist aus den Fugen geraten. Als Juden sind wir auf besondere Weise herausgefordert


von Rabbinerin Elisa Klapheck

Wir schauen auf ein turbulentes Jahr zurück. Die Welt ist stark aus den Fugen geraten. Der erstarkende Antisemitismus ist nur ein Teil davon. Wir erleben Angriffe auf den Rechtsstaat, die Demokratie und in Europa auf den Frieden, da wo wir so etwas nicht mehr erwartet hätten. Wir...

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Heiliges Land

Vor sechs Jahren haben sich verschiedene Rabbiner in der Jüdischen Allgemeinen über die religiöse Bedeutung des Westjordanlandes geäußert, unter ihnen Rabbiner Nils Ederberg und Rabbinerin Ulrike Offenberg. Im Vorspann zur Debatte wurde gefragt: Gehört dieses Land, das in der Tora als Judäa und Samaria bezeichnet wird, wirklich uns? Hat Gott es uns gegeben, damit Juden es verwalten sollen? Oder sollte man dieses Versprechen Gottes nicht wörtlich nehmen...

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SCHAWUOT

Zeit der Gabe unserer Tora

von Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama
Editorial  des ARK Mitteilungsblattes zu Schawuot


Schawuot ist wie Pessach und Sukkot eines der drei biblischen Wallfahrtsfeste, die bis heute im jüdischen Feiertagszyklus eine bedeutende Rolle einnehmen. Es markiert das Ende des Frühlings und den Beginn des Sommers. Schawuot ist biblisch ein Erntedankfest, an dem die Bauern Erstlingsfrüchte der...

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Theologie für die heutige Welt

Eine liberale Rabbinerin entwickelt ein jüdisches Verständnis des Politischen. Fazit: Man kann auch als Nichtjude einer einer jüdischen Tradition stehen.

Es ist ein Buch für Feinschmecker, das Elisa Klapheck vorgelegt hat. Tief taucht die liberale Rabbinerin der Gemeinde Frankfurt mit sieben Essays in die Hebräische Bi­bel ein, bewertet Nuancen, gibt Deutungshypothesen anhand linguistischer Be­sonderheiten des Hebräischen...

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Warum ist der Pessach-Seder in diesem Jahr anders als alle anderen Sedarim?

von Rabbinerin Natalia Verzhbovska

Der Krieg in der Ukraine hat jede jüdische Gemeinde und jede jüdische Familie in Deutschland direkt oder indirekt getroffen. Verwandte und Freunde, Bekannte und Fremde, die unsere Hilfe benötigten und / oder vor unseren Türen standen, haben unseren Alltag seit einem Jahr radikal verändert. Wir beobachten derzeit, dass nicht nur die Flüchtlinge aus der Ukraine, die Schutz in unserem Land suchen, sondern auch...

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Schabbat - die allwöchentliche Pause

von Rabbiner Jona Simon

Jeden Schabbat lesen wir den Abschnitt über das Einhalten des Schabbat und singen ihn mit einer schönen Melodie. Wobei in dem vorherigen Satz gesagt wird: „Jeder, der Arbeit am Schabbat verrichten wird, soll sterben.“ Dieser Befehl bedeutete die Todesstrafe von Menschenhand. In einem späteren Kapitel wird über so einen Vorfall berichtet. Als einer Holz am Schabbat gesammelt hat, soll er von der Gemeinde...

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TAANIT ESTHER

Das Fasten der Königin
Warum wir einen Tag vor Purim auf Essen und Trinken verzichten sollen

von Rabbiner Boris Ronis 
   
In unserer Megillat Esther lesen wir folgende Zeilen, die Königin Esther an Mordechai übermitteln ließ: »Geht hin, versammelt alle Juden, die in Schuschan wohnen, und fastet in meinem Namen! Esst und trinkt drei Tage lang nicht, weder bei Tag noch bei Nacht....

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TU BISCHWAT

Die Besser-Esser

von Rabbinerin Gesa Ederberg

Sich bewusst zu machen, dass Nahrung keine Selbstverständlichkeit ist, sondern dass es menschlicher Arbeit und göttlicher Kraft bedarf, ist Sinn und Zweck des einfachsten jüdischen Gebetes, jeder Bracha, die wir vor dem Essen sprechen. Die Notwendigkeit des Nachdenkens ist schon gegeben, wenn wir wissen müssen, ob eine bestimmte Frucht aus der Erde stammt oder am Baum...

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Alle an einem Tisch

Warum es im Judentum so wichtig ist, Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen

von Rabbiner Boris Ronis
  
Familienessen sind fast immer ein beeindruckendes Ereignis. Sie scheinen alle Möglichkeiten einer Küche demonstrieren zu wollen. So sind Vorratsschränke bis zum Bersten voll; sowohl Kühl- als auch Gefrierfach und natürlich die Tische scheinen den physikalischen Gesetzen trotzen zu wollen – wenn man...

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Eine Zeitreise durch das jüdische Jahr

BUCHHINWEIS von Rabbinerin Dalia Marx und Rabbinerin Ulrike Offenberg

In Israel ist ihr erfolgreiches Buch bereits in zweiter Auf lage erschienen; jetzt kommt Ba’Zman von Rabbbinerin Da lia Marx mit Unterstützung der ARK auch auf Deutsch heraus, übersetzt und bearbeitet von Rabbiner Ulrike Offenberg. „Es freut mich sehr, dass es uns ge lungen ist, einen kleinen Bei trag zur Wiederbelebung des jüdischen Lebens in Deutsch land zu leisten!...

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Wer ist Jude?

Im Jahr 2010 veröffentlichte der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg, Heinrich Chajim Olmer (1949–2012) seine Dissertation, in der er sich mit der Zugehörigkeit zum Judentum auseinandersetzte:

Heinrich C. Olmer: Wer ist. Jude? Ein Beitrag zur Zukunftssicherung der jüdischen Gemeinschaft. Ergon-Verlag, Würzburg. 2010, 243 S.

Olmer, der auch Vizepräsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern...

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Der Mühe Lohn

Das bedingungslose Grundeinkommen widerspricht der jüdischen Tradition

von Rabbiner Andreas Nachama

Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Geschäfte verrichten, am siebenten Tag aber sollst du ruhen« – aus dem biblischen Schöpfungsbericht geht eindeutig hervor, dass die Ruhe am letzten Tag der Woche nicht »unverdient« ist. Doch wie passt dieser Bericht zu Forderungen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen, die...

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Das Licht des Friedens

von Rabbiner Gábor Lengyel

Seit zehn Monaten leisten die Menschen in der Ukraine einer russischen Übermacht erbittert Wiederstand. Rabbiner Gábor Lengyel, 1941 in Ungarn geboren, schreibt mit den Gedanken von Rabbi Jonathan Sacks sel. A. über das erste Licht. Chanukka verdeutlicht uns den Wert der Freiheit. Dass wir heute öffentlich Lichter zünden können, verdanken wir dem Mut unserer Vorfahren. Jede Generation hat die Pflicht, die...

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CHANUKKA

Als eine große Armee besiegt wurde

von Rabbiner Jona Simon

In wenigen Tagen beginnt das achttägige Chanukafest.
Wir gedenken des Aufstands der Makkabäer gegen die Seleukiden, ihres Sieges und der Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahr einhundertsiebenundsechzig vor der Zeitrechnung. Zur Einweihung sollte die Menora, der siebenarmige Leuchter, im Tempel entzündet werden. Es fand sich jedoch nur noch...

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Geben und Nehmen

Gerechtigkeit ist das jüdische Konzept gegen Armut. Es geht nicht um Barmherzigkeit, sondern um Zedaka

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman, 

Der Wunsch »Besinnliche Chanukka« bedeutet unter anderem, sich darauf zu besinnen, dass wir Juden eine Minderheit sind, die sich stets behaupten konnte – und es weiterhin tut. Wenn nun das Bild allerorten von Weihnachtsdeko bestimmt wird und die Besinnung auf Chanukka zu...

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Nachtgesichter

Der Tanach zeigt, dass Träume den Menschen göttliche Nachrichten überbringen können

von Rabbinerin Ulrike Offenberg
   
Du lässt mich träumen und belebst mich» (Jeschajahu 38,16), so dankt Chiskijahu, der König von Jehuda, Gott, nachdem er eine schwere Krankheit überlebt hatte. Manche Bibelübersetzungen merken hier an, dass der hebräische Text «schwierig», also...

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Geben und Nehmen

Gerechtigkeit ist das jüdische Konzept gegen Armut. Es geht nicht um Barmherzigkeit, sondern um Zedaka

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Der Wunsch »Besinnliche Chanukka« bedeutet unter anderem, sich darauf zu besinnen, dass wir Juden eine Minderheit sind, die sich stets behaupten konnte – und es weiterhin tut. Wenn nun das Bild allerorten von Weihnachtsdeko bestimmt wird und die Besinnung auf Chanukka zu...

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Schmini Atzeret und Simchat Torah

von Rabbinerin Ulrike Offenberg

Sukkot findet seinen Abschluss mit einem Fest, das uns merkwürdig farblos erscheint. Schmini Atzeret gehört zu den bereits in der Torah angeordneten Feiertagen und doch ist nicht ganz klar, was sein Inhalt ist. In Lev 23, 36 heißt es: Sieben Tage sollt ihr Feueropfer dem Ewigen darbringen. Am achten Tag sei euch eine heilige Zusammenberufung und bringt ein Feueropfer dar dem Ewigen: Ein Schlussfest ist es, keinerlei...

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Die Früchte der Menschheit

Nicht nur zu Sukkot ernten wir, was wir säen

von Rabbinerin Jasmin Andriani

Dieser Tage ist es unsere Pflicht in der Laubhütte, der Sukka, zu sitzen. Die Torah sagt: Sieben Tage soll man in Hütten wohnen. Da es für die Menschen schon immer unbequem war, in einer so instabilen Behausung zu wohnen, in die es hineinregnen kann und durch die der Wind bläst, gibt es schon im Talmud Debatten darüber, was die...

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Schul statt Couch

Die Hohen Feiertage sind die beste Therapie. Sie sprechen ein tiefes seelisches Bedürfnis an

von Rabbinerin Elisa Klapheck

An den Hohen Feiertagen sind die Synagogen so voll wie sonst nie im Jahr. Zu diesem Phänomen gibt es zwei Ansichten: Nach der einen sind die Hohen Feiertage die ungünstigste Gelegenheit, wieder einmal einen jüdischen Gottesdienst zu erleben, weil man gerade dann mit einer Überdosis an Religion...

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Aus dem Wilden kam Süßes

Die Bedeutung der Bienen für Rosch Haschana

von Rabbiner Tom Kučera

Es ist das berühmteste Symbol von Rosch HaSchana, das uns unabhängig vom Alter begleitet, vom Kindergarten an, und besonders dieses Jahr unsere Hoffnungen zum Ausdruck bringt. Gemeint ist der Honig, verbunden mit dem Wunsch nach einem süßen Jahr, metuka, mit der Beracha, die in den heutigen Zeiten wie ein flehentlicher Ausruf...

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Hohe Feiertage

Ein Gebet voller Buchstaben
Ehrliche Absicht und aufrichtige Reue bewirken mehr als oberflächliche Umkehr kurz vor Torschluss


von Rabbiner Boris Ronis

Eine chassidische Geschichte erzählt von einem kleinen Jungen, der einst zu Jom Kippur in eine Synagoge kam. Die Synagoge war voller Menschen, die inbrünstig beteten. Doch anscheinend wurden ihre Gebete nicht erhört – die Tore des Himmels schienen...

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Pflicht oder Verpflichtung

Es ist eine Mizwa, sich impfen zu lassen. Wir sollten unsere Autonomie verantwortungsbewusst nutzen

von Rabbiner Jonah Sievers
   
Fast von Beginn der Pandemie an – ohne zu wissen, wie sehr sie sich auswirken würde oder wie schnell überhaupt Impfstoffe zur Verfügung stehen würden – schloss die Politik aus, dass es zu einer Impfpflicht kommen würde. Ich habe mich schon damals gefragt, warum die...

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Müssen wir Assimilation bekämpfen?

Wo die Liebe hinfällt: Laut jüdischer Tradition ist die Ehe mit nichtjüdischen Partnern unzulässig. Doch heute heiraten viele Juden und Jüdinnen vor allem in der Diaspora, wen sie wollen.

Contra - Rabbinerin Ederberg: Gemeinden sollten stärker auf interreligiöse Familien zugehen
Pro - Rabbiner Apel: »Gemischte« Ehen schwächen das Judentum. 



Contra - Rabbinerin Gesa...

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Der geldgierige Traumdeuter

Warum Bar Haddaja hingerichtet wurde

von Rabbinerin Antje Yael Deusel

Ist das Glas halb voll oder halb leer? Für den Traumdeuter Bar Haddaja war die Sache klar: Wenn ihn einer für seine Dienstleistung gut bezahlte, dann deutete er ihm den Sachverhalt positiv (»halb voll«), wenn nicht, dann besagte seine Interpretation genau das Gegenteil.

So erging es auch den beiden Gefährten Abaje und Raba, die einst...

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UNVERSTÄNDNIS

Das Kreuz mit der »Judensau«
Der Bundesgerichtshof hat für den Verbleib der Schmähplastik urteilt


von Rabbiner Andreas Nachama

Schmähplastiken an oder in Kirchen sind seit Jahrhunderten Teil der christlichen Verkündigung. Die Reformation führte zu einem gewaltigen Bildersturm in protestantischen Kirchen, calvinistische Kirchen verzichten sogar oft auf das Kreuz.

Wenn dann aber doch...

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Reden statt zwitschern

Verführt der Kurznachrichtendienst zu Hass und Hetze? Wie wir Nutzer mit Twitter & Co. umgehen sollten

von Rabbiner Boris Ronis

Ihr seid alle Sklaven eurer Smartphones!», ertönte die Stimme des israelischen Ministerpräsidenten. Es war vor ein paar Jahren, als Benjamin Netanjahu vor einer Pressekonferenz alle Journalisten im Saal maßregelte. Ihm war aufgefallen, dass er der Einzige im Raum war, der den Blick...

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Ein Gladiator im Lehrhaus

Wie Resch Lakisch Rabbiner wurde

von Rabbinerin Antje Yael Deusel

Eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Talmuds ist Rabbi Schim’on ben Lakisch, bekannt als Resch Lakisch. Er gehört zu den bedeutendsten Amoräern im Eretz Jisrael des dritten Jahrhunderts u.Z. Er lebte in Tiberias, wie auch sein Schwager Rabbi Jochanan, mit dessen Schwester er verheiratet war.
Um die Person des Resch Lakisch ranken sich etliche...

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Bis 50 sollt ihr zählen

Die Omer-Zeit - Was es mit den Tagen zwischen Pessach und Schawuot auf sich hat

von Rabbinerin Ulrike Offenberg

Mitten zwischen den spät am Sederabend fröhlich geschmetterten Liedern »Adir Hu« und »Echad Mi Jodea« weist uns die Haggada darauf hin: »Am zweiten Sederabend fängt das Omerzählen an.« Dann folgen der Segensspruch sowie der kurze Satz: »Heute ist der erste Tag im...

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Erste Egalitäre Pessach-Haggada

von Rabbinerin Elisa Klapheck

Pessach, das Fest der Freiheit, ist aktueller denn je. Nicht nur zur Zeit des mythischen Pharaos musste die Freiheit erkämpft werden. In jedem Zeitalter stehen die Feinde der Freiheit erneut auf, um sie niederzudrücken. Mit Pessach setzt das Judentum ein Zeichen, dass Freiheit vom jüdischen Standpunkt her mit Gottes Hilfe machbar ist und dass es für jeden Juden, jede Jüdin eine Mizwa, eine religiöse Pflicht ist,...

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Er war wie ein Zauberer

Rabbiner Tovia Ben-Chorin
15.9.1936 Jerusalem - 22.3.2022 St. Gallen


Ein persönlicher Nachruf von Rabbiner Tom Kučera

Er betrachtete sich als »den kleinen Tuvje«, den man nicht gut sehen, dafür gut hören kann. Zum ersten Mal traf ich Rabbiner Tovia Ben-Chorin vor mehr als 20 Jahren während meiner privaten Studien in Jerusalem, als er mich ermutigte, nach Berlin zu ziehen. Damals wusste er noch...

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Friedensgebet

anlässlich des Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022

von Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama

שלום עליכם
עליכם שלום
Friede sei mit euch hier.
Und mit allen Menschen.
Fern und nah!

Wir beten hier gemeinsam.
Wir hoffen hier gemeinsam.
Dass es gelingen möge, Frieden zwischen allen Menschen walten zu lassen.

Im Psalter[1] lesen wir:
יְיָ עֹז לְעַמֹו יִתֵן,
יְיָ...

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Aus Erfahrung lernen

Die Lebenserwartung steigt. Es gibt immer mehr ältere Menschen. Wir sollten ihre Fähigkeiten nutzen und fördern

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Ältere Menschen werden in Deutschland immer relevanter. So steigt der Anteil der »Generation 65 plus« stetig an, immer mehr sind erwerbstätig, und ihre Wahlbeteiligung ist überdurchschnittlich hoch, meldete das Statistische Bundesamt kürzlich. Ältere...

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»Leuchtendes Vorbild für ein modernes Judentum«

von Rabbiner Andreas Nachama

Rabbiner Henry G. Brandt starb im Alter von 94 Jahren. In der Tradition Leo Baecks stand er gleichermaßen für akademische Gelehrsamkeit wie für traditionelles Glaubenswissen

An die letzten Sitzungen des Allgemeinen Beit Din unter Henry Brandts Leitung werde ich mich immer erinnern: Schon körperlich gebückt, saß er den ihm Fremden gegenüber, die ihr jüdisches Sein von...

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Komplizierte Erinnerung

Reflexionen eines Schoa-Überlebenden zur Rolle von Juden bei Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar und zum 9. November

von Rabbiner Gabor Lengyel
   
Was ist jüdisches Gedenken? Der verstorbene große jüdische Historiker Yosef Chaim Yeruschalmi schrieb ein Werk, welches ich für eine Pflichtlektüre für jeden jüdischen Historiker halte - sein Titel: »Zachor: erinnere dich! Jüdische...

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Patrilinearität

Überlegungen zur Zugehörigkeit von „Vaterjuden“ aus liberaler jüdischer Sicht

von Rabbiner Jonah Sievers

„In der gleichen Weise ist die Frage zu beantworten, ob ein Vater die Religionszugehörigkeit seines unmündigen Kindes entscheiden darf. D.h.: Ist die Mutter jüdisch, so ist das Kind ohne weiteres als der jüdischen Religionsgemeinschaft zugehörig zu betrachten. Ist die Mutter nicht...

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Wer ist Jude?

Im Jahr 2010 veröffentlichte der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg, Heinrich Chajim Olmer (1949–2012) seine Dissertation, in der er sich mit der Zugehörigkeit zum Judentum auseinandersetzte:

Heinrich C. Olmer: Wer ist. Jude? Ein Beitrag zur Zukunftssicherung der jüdischen Gemeinschaft. Ergon-Verlag, Würzburg. 2010, 243 S.

Olmer, der auch Vizepräsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern...

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Eine Zeitreise durch das jüdische Jahr

BUCHHINWEIS von Rabbinerin Dalia Marx und Rabbinerin Ulrike Offenberg

In Israel ist ihr erfolgreiches Buch bereits in zweiter Auf lage erschienen; jetzt kommt Ba’Zman von Rabbbinerin Da lia Marx mit Unterstützung der ARK auch auf Deutsch heraus, übersetzt und bearbeitet von Rabbiner Ulrike Offenberg. „Es freut mich sehr, dass es uns ge lungen ist, einen kleinen Bei trag zur Wiederbelebung des jüdischen Lebens in Deutsch land zu leisten!...

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Bindung und Freiheit

Neuausgabe "Jüdisches Religionsgesetz heute" von Moshe Zemer

Rabbiner Moshe Reuven Zemer (1932–2011) hat 1993 mit seinem Bestseller Halacha Sfuya („Aufgeklärte Halacha“) gezeigt, dass das jüdische Religionsgesetz den Kern der Erneuerung in sich trägt und dass uns auch heute relevante Antworten auf schwierige ethische Fragen bieten kann. Das Standardwerk des großen liberalen Halachisten, das 1999 erstmals auf...

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„Dein Haus sei weit geöffnet“

Jüdische Theologie an der Universität Potsdam: „Ein Geschenk für unser Land“

„Die heutige Eröffnung des Europäischen Zentrums jüdischer Gelehrsamkeit an der Universität Potsdam ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Landes und ein Höhepunkt des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, erklärte der ARK-Vorsitzende Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama. „Dass...

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Ewiges Dennoch

Zum 100. Geburtstag von Rabbiner Nathan Peter Levinson s. A.

von Rabbiner Andreas Nachama

Diesen Herbst jährt sich der Geburtstag von Prof. Dr. Nathan Peter Levinson s. A. zum 100. Mal. Er war der letzte deutschsprachige Rabbiner seiner Generation, der tatsächlich noch jene Mischung aus höchster wissenschaftlicher Gelehrsamkeit, aus aufgeklärter akademischer Liberalität und jüdisch-traditionellem Wissen...

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Wer jetzt keine Hütte hat…

Richtige Freude kommt nur mit Sukka und Lulav auf

von Rabbinerin Yael Deusel

„Wer die jubelnde Freude beim Wasserschöpffest nicht gesehen hat, der hat sein Lebtag noch keinen Freudenjubel gesehen.“ So beschreibt die Mischna das Fest des Wasserschöpfens an Sukkot zur Tempelzeit, und sie berichtet von beinahe märchenhaft anmutender Pracht und ausgelassenem Feiern. Von der Wasserprozession, der Zeremonie im Tempel,...

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Eine Sukka auch für Flüchtlinge

Das Laubhüttenfest erinnert uns an Verfolgte in aller Welt

von Rabbinerin Gesa Ederberg

Heute in einer Sukka zu sitzen, ist etwas ganz anderes als früher. Und damit meine ich nicht nur, dass für Kinder der Etrog größer, der Lekach leckerer und die Sukka heimeliger ist. Früher, als die Kinder aus eigenem Erleben wussten, dass Milch von der Kuh und Kartoffeln vom Feld kommen, war Sukkot als Erntefest viel...

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AWINU MALKENU

Über den heutigen Umgang mit einem der wichtigsten Gebete an den Hohen Feiertagen

von Rabbinerin Ulrike Offenberg

Das berühmte Gebet »Awinu Malkenu« hat seinen Ursprung im Leiden am Klima. Wenn im Herbst und Winter die so dringend benötigten Regenfälle ausblieben, versuchte man, durch Fasten und Gebete Gott dazu zu bewegen, Regenwolken zu senden. Der Traktat Ta’anit des Babylonischen Talmuds gibt viele...

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Der Regenmacher

Der Engel Ridya, der im Talmud für das Wasser zuständig ist

von Rabbinerin Antje Yael Deusel

»Es wird geschehen, wenn ihr auf Meine Gebote hört (...), so werde Ich den Regen eures Landes geben zu seiner richtigen Zeit, Frühregen und Spätregen. Und du wirst dein Getreide einsammeln, deinen Most und dein Öl. Ich werde Gras geben auf deinem Feld für dein Vieh, und du wirst essen und satt...

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„Begegnung braucht menschliche Beziehung“

Liberale Stimmen im jüdisch-christlichen Dialog: ein Rückblick

von Rabbiner Walter Homolka


Dieses Jahr haben wir etliche Anlässe, daran zu erinnern, dass Dialogfähigkeit eine Stärke unseres liberalen Judentums ist. Mein Mentor und Freund Ernst Ludwig Ehrlich (1921–2007), dessen Geburtstag sich am 27. März zum 100. Mal jährt, befand mit Blick auf die Zeit nach der Schoa: „Eine Brücke...

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Stimmen zum Konversions-Urteil in Israel

Am 1. März traf der Oberste Gerichtshof in Israel eine wegweisende Entscheidung zur Gültigkeit von Konversionen verschiedener jüdischer Strömungen.

Was Rabbinerinnen und Rabbiner in der Diaspora von der Entscheidung des Obersten Gerichts in Israel halten

Rabbiner Andreas Nachama, Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK), der Organisation nichtorthodoxer Rabbiner in Deutschland, Vorsitzender des Beit...

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»Herausziehen«- Pessach als Schabbat

von Rabbinerin Elisa Klapheck

Die Formulierung ist faszinierend: miMachorat haSchabbat – „am darauffolgenden Morgen nach dem
Schabbat“ (Lev 23,11). Die Rede ist hier nicht vom siebten Tag der Woche, sondern von Pessach. Pessach gilt in der Tora als „Schabbat“ – so wie auch Jom Kippur als Schabbat (Lev 23,32), ja sogar als Schabbat Schabbaton, als „hoher Schabbat“, bezeichnet wird (Lev 16,31). Tatsächlich...

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Purim geht immer

Wie wir wahre Freude erreichen können. Einsichten für den Monat Adar und darüber hinaus

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Purim ist im Monat Adar. Da sagen unsere Rabbinen: »Wenn der Monat Adar einkehrt, steigern wir die Freude.« Steht so im Talmud. Aber mal ehrlich: Aktuell scheint sich bei aller Freude auch der Antisemitismus zu steigern, ob Adar oder nicht. Dazu Erdogan und Assad, Iran und Nordkorea, eine...

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Heilig oder zerstörerisch?

Was die jüdischen Quellen zum Umgang mit Wein und anderen berauschenden Getränken sagen

von Rabbiner Boris Ronis

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein – das ist eine der bekannteren Aussagen, die wir aus der Tora kennen (5. Buch Mose 8,3). Gemeint ist damit, dass es noch andere Dinge im Leben gibt als Essen, die wichtig sind. Die Erfüllung materieller Bedürfnisse allein reicht somit nicht aus, um glücklich zu...

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TU BISCHWAT

Frühlings Erwachen

Das Neujahrsfest der Bäume ist ein Zeichen der Hoffnung und des Glaubens an die Schöpfung

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl

Der 15. Tag des jüdischen Monats Schwat – der in diesem Jahr auf den 28. Januar fällt – wurde in der jüdischen Tradition als Neujahr der Bäume festgelegt. Doch die Festlegung dieses Termins war zwischen den großen Rabbinern des ersten...

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Ein ungewöhnliches Buch

Rabbinerinnen in Deutschland

Mit Regina Jonas wurde 1935 die weltweit erste Rabbinerin in Deutschland ordiniert, dem Land, in dem die Wiege des liberalen Judentums stand. Das soeben erschienene, von Rabbinerin Antje Yael Deusel und Rocco Thiede herausgegebene Buch "Reginas Erbinnen" stellt einige ihrer Nachfolgerinnen in Deutschland vor. Es enthält Porträts von zehn Rabbinerinnen und gibt einen interessanten Einblick in ihre Arbeit. Ein...

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Mit Respekt

Was das Judentum zum Umgang mit verwirrten Eltern sagt

von Rabbiner Boris Ronis

Mit Demenz wird eine Krankheit umschrieben, die sich durch anhaltende oder fortschreitende Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens, des Verstandes oder anderer Gehirnleistungen äußert. Die Ursache dafür kann sehr unterschiedlicher Natur sein – der Begriff der Demenz umfasst an die 50 Krankheitsbilder.

Doch eines...

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Wunder haben ihren Platz in unserem Leben

von Rabbiner Yuryi Kadnykov

„Maj Chanukka?“, „was ist Chanukka?“, fragen unsere Gelehrten im Talmud, nachdem sie fast alle Gesetze bezüglich dieses Feiertages ausdiskutiert haben. Für mich ist es aber interessant zu fragen, was diesen Feiertag denn so besonders macht. Wenn ich über ihn nachdenke, fällt mir einiges auf. Chanukka ist ein nachbiblischer Feiertag, der bis heute in allen jüdischen Haushalten gefeiert wird und...

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Gentest: Eine Frage der Verantwortung

Beim Streit über Trisomie-21-Untersuchungen gibt es keine leichten Antworten

von Rabbiner Boris Roris

erschienen am 11.04.2019

Wann beginnt das Leben, wird oft gefragt, und das wird gerne mit einem bekannten Witz erörtert: Mit der Empfängnis, sagt ein katholischer Pfarrer. Nein, korrigiert ihn ein Imam, mit der Geburt. Lächelnd widerspricht ihnen ein Rabbiner und sagt: mit dem Auszug der Kinder aus dem Haus...

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Symbol der Freiheit

Für die Großeltern unseres Autors war New York der sichere Hafen. Er fragt sich, ob das auch heute noch so wäre

Rabbiner Andrew Aryeh Steiman in der Jüdischen Allgemeine vom 22.08.2019

Meine Großeltern, die aus Russland in die USA emigrierten, leben für mich in meiner Erinnerung an eine glückliche Kindheit in New York fort. Unter meinen jüdischen Klassenkameraden war ich einer der wenigen, die...

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Warten auf die Gesalbte?

Der Maschiach könnte theoretisch auch eine Frau sein – doch vor allem ist er ein Mensch

von Rabbinerin Antje Yael Deusel

Als man vor einigen Jahren eine Umfrage machte, weshalb wohl der Maschiach noch nicht gekommen sei, meinte ein Witzbold frech: »Weil der Scheitel noch nicht fertig ist, den sie (!) sich zu dieser Gelegenheit anfertigen lässt!«

Diese Antwort dürfte für einige Verwirrung...

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Zusammenwirken

Grußwort zu Rosch Haschana

Die Pandemie ist eine besondere Herausforderung, die man am besten gemeinsam meistert

»Ein Jahr mit seinen Flüchen möge enden, ein Jahr mit seinen Segnungen möge beginnen«, so heißt es im Babylonischen Talmud, Traktat Megilla 31b.

Dieser alte – gleichwohl immer wieder aktuelle – Spruch hat in diesem Jahr eine ganz besondere Bedeutung, denn die...

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Respekt hilft gegen Pflegenotstand

Wenn wir Senioren mit Achtung begegnen, steigt unser aller Lebensqualität. Das zeigen neue Studien – und die Tora

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Eine jüngst veröffentlichte Studie hat ergeben: Je respektvoller der Umgang mit Alten, desto höher die Lebensqualität insgesamt. Es wurde eine erstaunliche Korrelation zwischen gezolltem Respekt und Gesundheit festgestellt – gerade im Alter. In Deutschland...

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Einheit in der Vielfalt

Zum 70. Jahrestag des Zentralrates der Juden in Deutschland

von Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama

Diesen Sommer feiern wir den 70. Jahrestag der Gründung des Zentralrats der Juden in Deutschland. Mit ihr war es im Juli 1950 endlich zu der notwendigen politischen Repräsentanz der heterogenen jüdischen Gemeinschaft – gerade mal 21.000 Personen – in der jungen Bundesrepublik gekommen, damals noch mit aktiver Teilnahme...

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„Mehr als politische Vertretung"

Interview mit Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama über 70 Jahre Zentralrat der Juden

Der Zentralrat wird 70 Jahre alt. Damals war noch unklar, ob wieder jüdisches Leben in Deutschland entstehen würde, sagt Andreas Nachama.

Der Rabbiner und Historiker Andreas Nachama steht mit gefalteten Händen vor dem Gebäude der Topographie des Terrors, deren geschäftsführender Direktor er bis Ende 2019 war.
Im Zentralrat...

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Langsamer fahren, Leben retten

Ein Rabbiner begründet, warum er für eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen ist

von Rabbiner Boris Ronis

In den Niederlanden gilt bald ein Tempolimit: Auf den Autobahnen des Landes sind dann tagsüber nur noch 100 Kilometer pro Stunde erlaubt, zwischen 19 Uhr abends und sechs Uhr morgens sollen wie bisher 130 Kilometer erlaubt sein. Dies sei zwar eine »beschissene Maßnahme«, jedoch sei das Tempolimit...

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SCHAWUOT

Tora ist kein Testament
Was die am Sinai erhaltene Weisung heute bedeutet – für Juden und Christen


von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Wer Pessach feiert, und sei es nur mit einem Stückchen Mazze, sollte auch Schawuot feiern, und sei es nur mit einem Joghurt. Das wäre das Mindeste, und dazu konsequent, denn beide Feste bedingen beziehungsweise ergänzen einander: Zu Pessach feiern wir unsere körperliche Freiheit, zu...

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Die Omerzeit - Blick nach vorn

Zwischen Pessach und Schawuot dominieren Tage der Trauer – doch es ist eine Periode des Aufbruchs

von Rabbiner Nils Ederberg

Aus dem jüdischen Kalender können wir viel über das Judentum lernen, denn in der Mischung aus Werk- und Feiertagen, aus Höhepunkten und ereignislosen Wochen, aus fröhlichen und traurigen Tagen sehen wir, wie Juden im Laufe der Geschichte die Welt wahrgenommen und sich in ihr eingerichtet haben....

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Zweite Ausgabe "Mitteilungsblatt" der ARK

Zu Pessach ist die zweite Ausgabe des Mitteilungsblatts der ARK erschienen. Es kann bestellt werden bei rabbiner.pal@a-r-k.de.

Die neue Ausgabe enthält neben dem Editorial des Vorsitzenden Berichte über die jüdische Militärseelsorge in Deutschland, einen Verweis anlässlich des Urteils des BVerfG zu jüdischen Positionen zur Sterbehilfe, eine Auseinandersetzung mit den Parallelen des Exodus aus Ägypten und des Exodus aus der ehemaligen Sowjetunion...

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CORONA-KRISE

»Sinnvolle Entscheidung«

Rabbiner Boris Ronis über geschlossene Synagogen und Einschränkungen für das religiöse Leben

von Jérôme Lombard

Herr Rabbiner, täglich steigt die Zahl neuer Corona-Fälle. Nun haben sich Bund und Länder darauf verständigt, alle Gottesdienste auszusetzen. Sind die Synagogen damit dicht?
Ja, mit dem Bund-Länder-Beschluss vom Montag sind alle...

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Schabbatruhe

Appell der ARK an die Kultusministerkonferenz

Anfang Oktober 2019 hat die Allgemeine Rabbinerkonferenz gegen die Diskriminierung jüdischer Studierender beim Test für Medizinische Studiengänge (TSM) protestiert. Anlass war die neue Regelung, wonach die bundesweit einmal jährlich durchgeführte Prüfung für medinizischen Studiengänge samstags stattfindet, also am Schabbat - das nächste Mal am 9. Mai 2020. Rabbiner Prof....

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Der Tesla und die Halacha

Besitzer von selbstfahrenden Autos müssen für angerichtete Sachschäden haften

von Rabbiner Boris Ronis

Wer kennt nicht die Geschichte der 1982 erschienenen amerikanischen Action-Serie Knight Rider? Bereits das Intro beinhaltet folgende Wörter: Auto, Computer, Mann.

Die Geschichte ist einfach erklärt: Der ehemalige Polizist Michael Arthur Long, später bekannt als Michael Knight, erhält von einer Stiftung...

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Eine jüdische Pionierin

Vor 75 Jahren wurde Regina Jonas im KZ ermordet. Sie war die weltweit erste Rabbinerin

von Leticia Witte

Sie ist für viele Juden ein Vorbild: Regina Jonas, die erste Rabbinerin der Welt. Die gebürtige Berlinerin wirkte noch während der Nazi-Zeit in der Stadt – bevor sie vor 75 Jahren, am 12. Oktober 1944, im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Jonas wurde nur 42 Jahre alt. Wie bei Pionierinnen und Pionieren üblich,...

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Rosch Haschana

"Frieden leben lernen"

Schalom ist nicht nur eine juristische Frage, sondern auch eine des Verzichts auf das bloße Recht

von Rabbiner Andreas Nachama

Vor 5780 Jahren wurde die Welt geboren. Wir hoffen und beten, dass diese unsere Welt zu einem Ort wird, an dem alle Menschen, auch die, die jenseits unserer Grenzen leben, in Schalom leben können.
Wer hätte vor 30 Jahren gedacht, dass der...

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Jede Woche Urlaub

Entspannung gilt als neuer Trend. Juden kennen das Prinzip schon seit Tausenden von Jahren

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Draußen: Berliner Regen. Drinnen: Gemütlich.« – »Gefällt mir.« – »Und du?« – »Mache es mir auch gemütlich: Hole mir ein gutes Buch.« – »Gefällt mir.« – »Was liest du?« – »Hundert Jahre...

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Schützen und stützen

Warum stabile Familien so wichtig für das menschliche Miteinander in einer Gesellschaft sind

von Rabbinerin Gesa Ederberg

Wenn es um gesellschaftliche Debatten geht, ist ein Begriff derzeit in aller Munde: Familie. Und er wird inhaltlich der jeweiligen Diskussion angepasst. Fragt man nach dem Ursprung der Brutalität und Kriminalität von Jugendlichen, heißt die Antwort umgehend: die Familie. Wird ein neuer Fall bekannt, dass ein...

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Die Goldene Regel

Was Hillel und Schammai einem Mann sagten, der jüdisch werden wollte

von Rabbiner Boris Ronis

Ein Midrasch erzählt, wie einst ein Nichtjude vor Rabbi Schammai trat und zu ihm sprach: »Mache mich zu einem Proselyten unter der Bedingung, dass du mich die ganze Tora lehrst, während ich auf einem Fuß stehe.«

Da stieß ihn Schammai mit einer Elle weg. Daraufhin ging er zu Rabbi Hillel. Der machte ihn zum Proselyten und...

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Tischa beAw - 11. August

Nähe zu Gott – auch ohne Tempel
Ein zentrales Heiligtum ist für den Bund mit dem Ewigen nicht nötig. Wir können ihm überall begegnen

von Rabbiner Adrian Schell

Der 9. Aw ist eines der wenigen Daten im jüdischen Kalender, an dem wir einen ganzen Tag lang fasten sollen. Wie vielen anderen progressiven Jüdinnen und Juden fällt es mir jedoch schwer, Zugang zu diesem Datum zu finden – steht doch im Zentrum des...

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Tu beAw - 16. August

Mehr als ein jüdischer Valentinstag
Warum der 15. Aw in vielerlei Hinsicht das perfekte Datum für eine Hochzeit ist

von Rabbiner Adrian Schell

Sie kennen bestimmt den alten jüdischen Witz: Warum tragen unverheiratete Männer während des Schabbat-Morgengottesdienstes keinen großen Tallit? Antwort: Damit die Mütter auf der Empore sehen können, wer ein passender Kandidat für ihre noch ledigen Töchter ist!

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REGEN

von Rabbinerin A. Yael Deusel

So werde Ich den Regen eures Landes zur richtigen Zeit geben, Frühregen und Spätregen, und du wirst dein Getreide einsammeln, deinen Most und dein Öl« (5. Buch Mose 11,14). So spricht der Ewige, und so lesen wir es zweimal täglich im Schma Jisrael, sommers wie winters. Frühregen und Spätregen, Jore und Malkosch – das heißt nichts anderes, als dass der Ewige die Regenzeit beginnen lässt, etwa Ende...

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SCHAWUOT

Auserwählt, aber nicht besser
Der Bund am Sinai bedeutet für Israel besondere Verpflichtung, nicht moralische Überlegenheit

von Rabbiner Adrian Michael Schell

An diesem Wochenende beenden wir die Omerzählung und feiern den Abschluss unserer spirituellen Reise, die an Pessach begonnen hat und mit Schawuot endet – eine Reise von der Befreiung aus Ägypten bis zur Übergabe der Tora am Sinai.

Während Ägypten...

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»Das Antlitz umschönen«

Was sagen die jüdischen Quellen zum Umgang mit Älteren?

von Rabbiner Dr. Tom Kučera

Pirkej Awot, der Mischna‐Traktat »Sprüche der Väter«, zählt alle Lebensabschnitte auf, beginnend mit fünf Jahren und endend mit – ja, womit? Wir würden 120 erwarten, wie wir uns immer wünschen: »ad me’a we’essrim«, weil in diesem Alter Mosche Rabbenu starb. Die berühmte und witzige...

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Verflucht sei Haman, und gesegnet sei Mordechai!

Warum man sich an Purim berauschen sollte

von Rabbiner Boris Ronis

Rava sagte: »Eine Person ist verpflichtet, sich zu Purim derart mit Wein zu berauschen, dass sie nicht mehr zwischen ›Verflucht sei Haman‹ und ›Gesegnet sei Mordechai‹ unterscheiden kann.«

Die Gemara erzählt in diesem Zusammenhang, dass Rabba und Rabbi Zeira einst miteinander Purim feierten. Sie tranken so viel, dass Rabba sich vor Rabbiner...

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»Strittige Fragen gemeinsam lösen«

Andreas Nachama über seine Ziele als neuer Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz

Herr Rabbiner Nachama, stand es schon länger fest, dass der Vorsitz der Allgemeinen Rabbinerkonferenz neu besetzt werden würde?
Nein, wir waren längere Zeit davon ausgegangen, dass Rabbiner Henry G. Brandt, der jetzt 92 Jahre alt ist, sich noch einmal dazu aufraffen könnte. Aber weil er gesundheitlich so angeschlagen war, wurde die Wahl zweimal...

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Fest verwurzelt

Tu Bischwat ist das Neujahrsfest der Bäume. An diesem Feiertag können wir viel über Natur, Tradition und uns selbst lernen

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Peter Wohlleben ist Förster und Autor. Sein Buch Das geheime Leben der Bäume führte monatelang die Bestsellerlisten an. Der studierte Forstwirt entwirft darin das »Bild eines bestens durchorganisierten sozialen Systems, in dem zwar einerseits das Recht des...

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Reichtum verpflichtet

Kann Eigentum koscher sein? Überlegungen eines Rabbiners zu irdischem Besitz

von Rabbiner Andreas Nachama

Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen.« So steht es im Artikel 14 unseres Grundgesetzes. Schön und gut. Doch auch in unserer Gesellschaft werden Reiche immer reicher und Arme immer ärmer. Das belegt unter anderem der jährliche Armutsbericht der Bundesregierung. Angesichts des...

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Tikkun Olam - Gerechtigkeit für alle

Gott schaut in unser Herz
Jüdisches Handeln zwischen Tradition und Zeitgeist

von Rabbiner Nils Ederberg

Was habe ich getan? Was hätte ich tun sollen?« Dies sind die Fragen, die wir uns alle zu Jom Kippur stellen. Die Antworten auf diese Fragen bestimmen unser Schicksal, denn auf ihnen beruhen Reue und Umkehr, beruht die Teschuwa, die entscheidet, ob wir für das kommende Jahr ins Buch des Lebens oder in das Buch des Todes eingeschrieben...

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Schwer zu sejn a Konvertit

Der Glaubenswechsel zum Judentum ist alles andere als eine bizarre Laune.
Eine Rabbinerin antwortet auf Sibylle Lewitscharoff

von Rabbinerin Yael Deusel

»Ein Übertritt erfordert Mut, den eigenen Überzeugungen zu folgen«: Antje Yael Deusel

In der vergangenen Ausgabe schrieb die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff über ihre Bedenken gegen die Konversion nichtjüdischer Deutscher zum Judentum. Die Bamberger Rabbinerin...

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Pessach und die Anderen

von Rabbinerin Elisa Klapheck

Pessach ist das Fest, auf das wir zu Recht stolz sind. Jedes Jahr erreicht mich die Frage, ob auch nichtjüdische Gäste am Seder teilnehmen können.

Gern lassen wir auch andere an unserer Freude teilhaben, schließlich hat die Erzählung vom Auszug aus der Sklaverei in Ägypten unsere Kultur nachhaltig geprägt. Ohne das Judentum wäre die Geschichte der Freiheit nicht denkbar – und der Sederabend...

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Purim - hinter der Mauer

Das Fest durfte nur im biblischen Schuschan zwei Tage lang gefeiert werden – aber nicht in West-
Berlin

von Rabbiner Andreas Nachama

Purim ist ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Fest, das am 14. Adar (an diesem Donnerstag)
gefeiert wird – in manchen Orten aber auch einen Tag später. Grundsätzlich werden in der Diaspora
viele jüdische Feste an zwei Feiertagen hintereinander begangen – anders als in Israel.
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Der Badchan

Aus der Serie "Wieso, weshalb, warum - Religiöse Begriffe aus der Welt des Judentums"

von Rabbinerin Antje Yael Deusel

Spaßmacher gibt es viele, aber ein Badchan ist mehr als das. »Bidach« bedeutet im Hebräischen »erheitern«, das Jiddische hat daraus den Badchen gemacht. Auch wenn die Wörterbücher nur spärliche Einträge unter diesem Stichwort verzeichnen, ist er doch eine wichtige...

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Rosch Haschana 5778

Optimismus auf einer starken Basis

Rosch Haschana ist für uns Anlass zu einer selbstkritischen ausgewogenen Bestandsaufnahme und zu mutigen Entschlüssen

von Rabbiner Dr. h.c. Henry G. Brandt

"Möge das Jahr mit seinen Flüchen enden, möge ein neues Jahr mit seinem Segen einziehen." Mit diesem, in Israel oft ausgesprochenen Wunsch kommt der grundsätzliche Optimismus des Judentums zum Ausdruck; ein Optimismus, der auch...

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Der Monat Elul hat begonnen - Zeit, aufzuräumen

In diesem Monat ziehen wir Bilanz unseres individuellen Jahres – und schaffen so Platz für Neues

von Rabbiner Adrian Schell

In wenigen Wochen werde ich umziehen. Jeder, der schon einmal umgezogen ist, weiß, dass die Zeit vor dem eigentlichen Wohnungswechsel stressig werden kann. Man muss sich entscheiden, was man einpacken möchte, was man zurücklässt und was verschenkt werden kann. In den Wochen vor dem Umzug schmiedet man Pläne,...

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Jüdischer Religionsunterricht

von Rabbinerin Gesa Ederberg

Jüdischen Religionsunterricht in den allgemeinen öffentlichen Schulen zu erteilen, ist gut für unsere Kinder. Und es ist auch gut für die jüdische Gemeinschaft und gut für die Gesellschaft, in der wir leben. Weder der rein gemeindeinterne Religionsunterricht noch der vorgeblich weltanschaulich neutrale Ethik- und Lebenskundeunterricht bilden gleichwertige Alternativen. Was ist das Ziel jüdischer Bildung? Die Antwort...

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Überdosis Wärme

Die jüdische Tradition fordert Verantwortung für die Schöpfung.

2009 schrieb Rabbiner Tom Kučera einen Kommentar zum Klimagipfel in Kopenhagen 2009. An seiner Aktualität hat sich bis heute nicht viel geändert.

Was hat Paracelsus mit Kopenhagen zu tun? Der Philosoph und Arzt lebte im 16. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum und prägte den Satz: »All Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift; allein die Dosis...

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SCHAWUOT

Tora ist kein Testament
Was die am Sinai erhaltene Weisung heute bedeutet – für Juden und Christen

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Wer Pessach feiert, und sei es nur mit einem Stückchen Mazze, sollte auch Schawuot feiern, und sei es nur mit einem Joghurt. Das wäre das Mindeste, und dazu konsequent, denn beide Feste bedingen beziehungsweise ergänzen einander: Zu Pessach feiern wir unsere körperliche Freiheit, zu Schawuot die...

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JOM HAAZMAUT

Gebete, Geschichte, Gesinnung
Was die verschiedenen Liturgien zum israelischen Unabhängigkeitstag bedeuten

von Rabbiner Konstantin Pal

Die jüdischen Gesetze, Traditionen und Bräuche sind im Gegensatz zu der weit verbreiteten Vorstellung nicht statisch. Sie entwickeln und verändern sich immer wieder aufs Neue. Der beste Beweis dafür ist die Megillat Taanit, ein rabbinisches Werk aus dem ersten Jahrhundert, welches von 35 ereignisreichen...

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First Lady, zweiter Blick

In der Purimgeschichte ist Königin Esther die Heldin – doch eigentlich lenkt ein anderer die Geschicke

von Rabbinerin Gesa S. Ederberg

Nicht Indianer, Cowboys, Prinzessinnen und Feen, sondern Mordechai und Königin Esther! Die Hauptpersonen der Esthergeschichte prägen jüdische Kindheiten, denn zu Purim verkleidet man sich, und besonders gerne natürlich als die Helden oder Bösewichter der zugrunde liegenden Geschichte. Überall...

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Cherem - Bann - Ausschluss

Religiöse Begriffe aus der Welt des Judentums

von Rabbinerin Antje Yael Deusel

Überall, wo Menschen zusammenleben, gibt es Probleme. Manchmal bedrohen diese Probleme gar die Existenz der Gemeinschaft. Während zu Mosches Zeiten der Aufstand von Korach und seinen Anhängern noch dadurch ein Ende fand, dass sich die Erde auftat und die Frevler verschlang, sind wir seither auf andere Wege angewiesen, unsere jüdische Gemeinschaft von innen heraus...

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Impfen als Mizwa

Der Schutz vor hochansteckenden Krankheiten ist nicht nur medizinisch geboten, sondern auch eine religiöse Pflicht

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman und Eyal Arnon

In einer Demokratie werden Entscheidungen oft als Ergebnis einer Güterabwägung getroffen und umgesetzt. Das Wohl vieler soll dabei möglichst ohne Nachteil für einige wenige erreicht werden. Nach diesem Muster finden auch medizinische und halachische Entscheidungsprozesse statt.
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Brauchen wir ein Oberrabbinat?

von Rabbiner Henry G. Brandt

(Pro & Contra Debatte in der Jüdischen Allgemeinen)

Zwei Juden, drei Meinungen«, besagt ein bekanntes Sprichwort. Unsere jüdischen Gemeinden in Deutschland sind autonom, und das ist gut so. Das Judentum ist, anders als manch andere Religion, nicht hierarchisch gegliedert, es gibt keine unliebsamen und unpassenden Vorschriften von oben – wie praktisch, wie sympathisch, wie zeitgemäß! Selbstbestimmung...

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Im Sog der Gier

von Rabbiner Boris Ronis


»Einer, der Geld liebt, wird vom Geld niemals satt.« (Kohelet 5,9)

Wir lesen in letzter Zeit viel über die Themen Schwarzgeld und Steuerhinterziehung. Das hat damit zu tun, dass in den vergangenen Wochen zahlreiche Prominente der Steuerhinterziehung überführt wurden und reumütig bekennen mussten, wie falsch es gewesen sei, große Summen bei Schweizer Banken gebunkert zu haben.

Besonders...

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Israelberuf

Zu den Jamim Noraim
von Rabbiner Jonah Sievers

Woher kommen Sie? Was machen Sie? Wer sind Sie?

Wie oft haben Sie diese Fragen schon anderen gestellt, wie häufig mussten Sie diese Fragen schon beantworten? Ich nehme an, dass dies sehr häufig der Fall war. Oft stellen wir diese Fragen relativ schnell, wenn wir jemanden kennengelernt haben, um etwas Wesentliches über diese Person zu erfahren, um sie, so meinen wir, richtig einschätzen zu...

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Ferien ade - zum Glück gibt es Schabbat

Nur die Ruhe - Die Kirchen können vom Judentum lernen, dass man den arbeitsfreien Sonntag nicht per Gesetz erzwingt

von Rabbiner Andreas Nachama


Ferien ade. Der hektische Alltag hat uns wieder. Aber zum Glück gibt es ja den wöchentlichen Feiertag. Da ist Zeit, sich auszuruhen und die Seele baumeln zu lassen. Doch wie lange noch? Die Kirchen beklagen, dass immer mehr Gewerbe immer häufiger auch sonntags arbeiten – und das, obwohl...

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Von der Stammesgesellschaft zur Europäischen Union

von Rabbinerin Elisa Klapheck

Bei all dem Bashing gegen Europa und die EU kommt mir in diesen Tagen immer wieder die große politische Leistung der Tora in den Sinn. Damals gab es nicht verschiedene Nationalstaaten, die in einem komplizierten Vertragssystem eine Solidargemeinschaft bildeten. Damals gab es zwölf Stämme – jeder mit einer eigenen Identität, eigenen Gepflogenheiten und auch einem eigenen Stammvater: Ruben, Simon, Levi, Juda – wir...

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Brexit

Verantwortung tragen

Jüdische Allgemeine, 7.7.2016

Direkte Demokratie funktioniert nicht immer. Das hätten Johnson, Cameron & Co. von Moses lernen können

von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman

Nun ist das Referendum schon zwei Wochen alt, und immer noch hadern die Briten mit dem Brexit-Votum. Und im Nachhinein möchte man sagen: Hätte sich David Cameron bloß an Moses ein Beispiel genommen! Auch Moses...

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ZIMZUM

Religiöse Begriffe aus der Welt des Judentums

von Rabbinerin Antje Yael Deusel

Es ist eines der faszinierendsten Geheimnisse der Menschheit: Wie entstand das All? Wie entstand
unsere Welt? Geschah es durch den großen Urknall, oder war es das Gegenteil davon, nämlich
Zimzum?
Beide Vorstellungen gehen von einem anfänglich unendlichen und gleichförmigen Universum aus.
Aber während die Urknalltheorie eine...

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Für das Leben lernen

In der Schule geht es nicht nur um Leistung, sondern auch um das gemeinsame Erreichen von Zielen

von Rabbiner Andreas Nachama

Gelegentlich wird die Öffentlichkeit aus ihrem ritualisierten Dauerdiskurs zum Schulwesen in Deutschland herausgerissen: Erst in den USA, jetzt auch hier, werden Schüler zu Killern an Lehrern und Mitschülern. Die Antworten, mit denen wir uns Sand in die Augen streuen, um dann wieder ruhig schlafen zu können, machen grausame...

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Selbstbeherrschung

Wer persönlichen Frust an seinen Mitmenschen auslässt, demonstriert nur seinen unausgeglichenen Seelenzustand

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl

Das Schimpfen ist eine sehr problematische Eigenschaft. Es ist eine Krankheit, von der wir alle befallen sind. Es kann das innere Gleichgewicht des Menschen und die Beziehung innerhalb der Familie und der Gesellschaft zerstören.

Wir wissen, dass viele Menschen schimpfen, wenn sie nicht bekommen,...

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Bedauernde Mütter? Mehr Gleichstellung!

Die Diskussion um »regretting motherhood« zeigt, wie wichtig es ist, für Frauenrechte einzutreten

von Rabbinerin Alina Treiger

Eine israelische Soziologin hat in einer Studie herausgefunden, dass viele Frauen ihre Mutterschaft bedauern. Darüber wird heftig diskutiert – weniger über den Befund als über die Frage, ob man das sagen darf: Dürfen Mütter bedauern, Kinder bekommen zu haben? Aus der...

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Reproduktionsmedizin

Neue Wege zum eigenen Kind
Die Halacha bezieht nicht eindeutig Stellung zur Eizell- und Samenspende

von Rabbiner Nils Ederberg

Heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten, unfruchtbaren Paaren zu helfen. Doch viele dieser Techniken werfen moralische und halachische Fragen auf.

Bei Besuchen in Israel erlebe ich immer wieder, wie selbstverständlich Menschen einander fragen, ob ihre Kinder das Ergebnis einer Fruchtbarkeitsbehandlung seien. Diese...

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Glauben ohne Zwang

Immer öfter wird Gotteslästerung beklagt. Doch religiöser Frieden lässt sich nicht durch Gesetze verordnen

von Rabbiner Andreas Nachama

Antiislamische Schmähvideos, Papst-Karikaturen und Kirchensatiren machen immer wieder Schlagzeilen. Für die einen sind sie freie künstlerische Meinungsäußerung, für anderen eklatante Provokation und Verletzung religiöser Gefühle. In der Folge wird immer wieder die Forderung...

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„Wir sind vier Monate hintendran“

Interview in "die tageszeitung"

Rabbiner Daniel Alter, Antisemitismus-Beauftragter der Jüdischen Gemeinde Berlin, über die Sorge, dass Flüchtlinge neuen Judenhass nach Deutschland bringen.

taz: Herr Alter, jede Woche kommen Tausende Flüchtlinge aus arabischen Ländern nach Deutschland. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat sich besorgt geäußert, weil diese Menschen antisemitische...

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Zum neuen Jahr 5776

Von Landesrabbiner em. Henry G. Brandt - Vorsitzender der ARK

Also, wie war nun eigentlich das vergangene Jahr? Haben sich zumindest einiger der Wünsche, die wir vor einem Jahr formulierten und in die wir viele unserer Hoffnungen und Träume einbrachten, erfüllt? Die Antworten darauf werden bei jedem Einzelnen unterschiedlich ausfallen, doch gemeinsam könnte hier bei allen jüdischen Menschen sein, dass sie die Beurteilung des Gewesenen unter drei...

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Ordinationsfeier in der liberalen Gemeinde Bielefeld

Vier Rabbiner und ein Kantor sind mit einer feierlichen Ordination in der Bielefelder Synagoge in ihr Amt eingeführt worden.

Jüdische Allgemeine 31.8.2015

Die vier Rabbiner, darunter zwei Frauen, sind Absolventen des liberalen Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam. Mit Natalia Verzhbovska aus der Ukraine wird erstmals eine Frau als Rabbinerin in Nordrhein-Westfalen tätig. Sie wird für die liberalen...

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Sterbehilfe

Am Wochenende des 28. bis 31. Mai 2015 veranstalteten Rabbiner Dr. Tom Kucera und der Palliativmediziner Dr. Stephan Probst zusammen mit der ARK, dem Klinikum Bielefeld, der Zentralwohlfahrtsstelle und der Union progressiver Juden ein Seminar über Sterbehilfe. Es folgen ein Bericht über das Seminar sowie ein Artikel von Stephan Probst

Wem das Leben gehört
Rabbiner, Pfleger und Sozialarbeiter sprachen über den Tod aus...

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Erben verpflichtet

Der Nachlass der eigenen Eltern sollte auch der gesamten Gesellschaft dienen

Von Rabbinerin Elisa Klapheck


Die einen erben viel, die anderen nichts. Kann das gerecht sein? Natürlich nicht. Aber es wäre ein Fehler, in dieser Diskussion in die Falle des Neids zu gehen und Gerechtigkeit allein anhand der Höhe eines Erbes zu beurteilen. Wichtiger wäre es, den tieferen Sinn des Erbens zu verstehen, um darin Anhaltspunkte für Gerechtigkeit...

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Liberales Judentum in der Einheitsgemeinde

Zur Jubiläumsfeier des Egalitären Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt a. M.

Gegen Widerstände bildete sich vor 20 Jahren der Egalitäre Minjan – jetzt ist er Vorbild für andere Gemeinden

Von Martin Steinhagen (Jüdische Allgemeine)

Einheitsgemeinde war sicherlich das Wort des Abends. In allen Reden anlässlich des Festakts zum 20-jährigen Bestehen des Egalitären Minjans der Jüdischen...

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»Katholik mit großem Herzen«

Interview mit Rabbiner Henry G. Brandt über den Preisträger der Buber-Rosenzweig- Medaille und die Woche der Brüderlichkeit

Herr Rabbiner Brandt, am Sonntag wird die Woche der Brüderlichkeit in Ludwigshafen eröffnet. Die Buber-Rosenzweig-Medaille erhält Hanspeter Heinz, Leiter des Gesprächskreises »Juden und Christen« beim Zentralkomitee der Deutschen Katholiken. Wofür?

Dieser Gesprächskreis ist weltweit...

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Purim - Mit Witz und Wagemut

Die Geschichte von Esther und Mordechai zeigt, wie man auf Bedrohung reagieren soll

Von Rabbiner Boris Ronis


Purim ist ein wirklich bemerkenswertes Fest, denn es beinhaltet viel Dramatik und wird doch ausgelassen und sehr fröhlich gefeiert. Ein Fest, das uns daran erinnert, wie wir unter großer Bedrängnis dennoch überleben konnten. Es ist aber auch ein Fest, das die grausamen Jahrhunderte danach, mit all ihren Schrecknissen und...

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Gegen religiöse Verfolgung

Reformjudentum verurteilt die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten durch islamistische Terror-Gruppen

English below

Immer wieder haben Juden in der Geschichte Diskriminierung, Verfolgung, Gewalt und sogar Völkermord erleiden müssen, während ein Großteil der Welt, einschließlich der Gläubigen oder Angehörigen anderer Religionen untätig zugesehen haben. Wir verurteilten zu Recht ihr schändliches...

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Für eine Liturgie des Erinnerns

Kollektives und individuelles Gedenken sind zentrale Punkte im Judentum

Von Rabbiner Andreas Nachama

Kollektives Gedenken hat seinen festen Platz im jüdischen Kalender, so beispielsweise an die biblische Sklaverei in Ägypten, das babylonische Exil oder die Zerstörung des Tempels durch die Römer. In der Tora werden die Israeliten dazu angehalten, sich ihrer Geschichte zu erinnern: »Gedenke, was dir Amalek getan« (5. Buch Mose 25,17)....

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Gemeinsame Resolution der ARK und der Union progressiver Juden

Mit Entsetzen verfolgen wir, wie seit Jahren Raketen aus Gaza in Israel Angst, Schrecken und Tod verbreiten und als Folge auch Leid und Elend über die Bevölkerung in Gaza bringen.
Wir verurteilen die Unmenschlichkeit der HAMAS-Führung und ihrer Kämpfer, die unschuldige Zivilisten als Schutzschilde missbrauchen, Waffen und Raketenabschussrampen in zivilen Objekten wie in Schulen, Krankenhäusern und Moscheen verstecken.
Israel wurde dieser Kampf...

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Wir klagen an...

Pressemitteilung von Landesrabbiner em. Dr. Henry G. Brandt, Dr. Eva Schulz-Jander (Präsidium)
sowie der Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich jüdische Zusammenarbeit

Die Bilder der Zerstörung in Gaza sind erschütternd. Die Bilder trauernder Mütter und Väter, die über den Tod ihrer Kinder weinen, die Verzweiflung von Kindern, die den Tod ihrer Eltern beklagen, lassen kein...

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Brauchen wir ein Oberrabbinat?

Rabbiner Henry G. Brandt in der Jüdischen Allgemeinen zur Frage, ob dem Judentum eine zentrale Autorität guttut

CONTRA

Bis die Verheißung in Erfüllung gehen wird, dass die Tora von Zion ausgeht und das Wort des Herrn aus Jerusalem, wäre das Zugestehen einer zentralen Entscheidungsvollmacht an das Oberrabbinat von Israel eine Katastrophe für die Einheit der weltweiten jüdischen Gemeinschaft.

Ausschlaggebend...

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Die Situation des liberalen Judentums in Europa

Anlässlich der Konferenz der Europäischen Union für Progressives Judentum (EUPJ) in Dresden - ein Interview mit Vize-Präsident Rabbiner Walter Homolka

Von Yvonne Jennerjahn, dpa

Herr Homolka, was sind im Moment die drängendsten Fragen für das liberale Judentum in Europa?
Das liberale Judentum ist weltweit die am schnellsten wachsende Strömung des Judentums, gerade auch in Nordamerika sind die Zuwachsraten hoch. Aber...

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Herausforderungen für das jüdische Leben in Dresden

Interview mit Gemeinderabbiner Alexander Nachama

Von Simona Block, dpa

Frage: Hat die Gemeinde ein Nachwuchsproblem?
Momentan sind wir ein bisschen auf der Suche nach der Jugend, junge Menschen fehlen besonders im Gemeindealltag. Der höhere Altersdurchschnitt ist überall spürbar. Ich bemühe mich, junge Mitglieder in die Synagoge zu bekommen, gehe mit Angeboten aktiv auf sie zu, etwa mit einem Jugendgottesdienst. Aber ich bin optimistisch, da...

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Besonderes Bewusstsein

Kollektives und individuelles Gedenken sind zentrale Punkte im Judentum

Von Rabbiner Andreas Nachama

Kollektives Gedenken hat seinen festen Platz im jüdischen Kalender, so beispielsweise an die biblische Sklaverei in Ägypten, das babylonische Exil oder die Zerstörung des Tempels durch die Römer. In der Tora werden die Israeliten dazu angehalten, sich ihrer Geschichte zu erinnern: »Gedenke, was dir Amalek getan« (5. Buch Mose 25,17)....

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Die Zeit des Omerzählens

Von Rabbiner Daniel Alter

Unsere Texte lehren oft von moralischen Höhen. Im aktuellen Wochenabschnitt lesen wir aber von moralischen Tiefen: „Wenn ihr nicht gehorcht, und diese Gebote nicht haltet, wenn ihr meine Gesetze verschmäht und meine Rechtsvorschriften missachtet, meine Gebote nicht haltet und den Bund mit mir brechet, so will ich dasselbe mit euch tun. „

Raschi interpretierte den Satz „… wenn ihr meine Gesetze...

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Frankfurter Modell

Raum für Pluralismus - Wie schon in Frankfurt beten auch in Hamburg und Stuttgart Liberale und Orthodoxe im selben Haus

»Wer die Einheit will, muss die Vielfalt suchen. Und wer die Vielfalt will, muss die Einheit suchen.« Wenn Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, für Pluralität in den Gemeinden wirbt, dann spricht er immer auch in eigener Sache. Denn seine Heimatgemeinde in Frankfurt gilt, was das Miteinander der...

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Über Abraham, Gene, Biologie und blonde Juden

Interview mit Rabbiner Andreas Nachama

Herr Rabbiner, Sie haben in einem Beitrag für die Jüdische Allgemeine über das israelische Konversionsgesetz geschrieben, dass im Sinne einer modernisierten Halacha auch die Religionszugehörigkeit des Sohnes eines jüdischen Vaters anerkannt werden sollte. Dies sei zum Beispiel »per Gentest« zu belegen. Was haben Sie damit gemeint?
Das bezog sich selbstverständlich allein auf die...

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Wiedergeburt jüdischen Lebens

Zur Eröffnung der „School of Jewish Theology“ an der Universität Potsdam

„Welch ein Wunder, welch ein Glück“, sagte eine ältere Dame, als sie das Auditorium
Maximum der Universität Potsdam betrat. Man hörte Polnisch, Hebräisch, Englisch, aber
auch viele deutsche Stimmen. Worte wie historisch, Hoffnung, Chance, Ausstrahlung und
Renaissance fielen immer wieder. Rund 400 Gäste aus aller Welt waren...

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"Leidenschaft für die Mitte"

Interview mit Rabbiner Bradley Shavit Artson über das neue konservative Rabbinerseminar für Deutschland

Rabbiner Bradley Shavit Artson über das neue konservative Rabbinerseminar für Deutschland
Herr Rabbiner Artson, am Sonntag wurde in Berlin das Zacharias Frankel College offiziell eröffnet. Was bedeutet das für Sie?

Für mich fühlt sich das wie ein Wunder an. Ich hätte niemals erwartet, dass Deutschland unser...

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An Kindes statt

Wie Orthodoxie und Reformbewegung mit Adoptionen umgehen

Von Rabbiner Adrian Schell

Eine Familie zu gründen, ist für viele Paare ein Herzensanliegen. Im wahrsten Sinne des Wortes liegt dieser Wunsch uns im Blut, und so sehr wir uns auch über die »jiddische Mamme« amüsieren mögen, ist es doch schön für uns zu wissen, dass wir unsere Traditionen und Werte an die nächste Generation weitergeben können. Nicht zu...

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Gottesteilchen

Von Rabbiner Tom Kučera  

(Anlässlich der Verleihung des Nobelpreises für Physik: Erwartung der 'Gottesteilchen' - schon in 2012?, erschienen am 4.1.2012 in der Jüdischen Allgemeinen)

Eine alte chassidische Tradition erachtet die Tora als geheimnisvoll, weil sie neben dem sichtbaren Text der Buchstaben auch den unsichtbaren Text des weißen Hintergrunds enthalte. Dementsprechend kann behauptet werden: Als die Tora dem...

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Gleichberechtigung für Schwule und Lesben?

Wo die Liebe hinfällt - Homosexualität und Halacha: Nicht nur die Reformbewegung sollte schwulen und lesbischen Juden einen Weg weisen

Von Rabbiner Andreas Nachama

Es ist keine 70 Jahre her, da waren Juden, Sinti und Roma sowie Homosexuelle gemeinsam am Anus Mundi in Auschwitz, Treblinka oder wie sonst die Unorte hießen, an denen sich der Zivilisationsbruch vollzog. Dort wurden Menschen deshalb ermordet, weil das Fundamentalgesetz der Bibel missachtet...

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Predigt zum Israel-Sonntag im Berliner Dom

Von Rabbiner Henry G. Brandt

4. August 2013

Meine lieben Anwesenden,
liebe Zuhörer,

ich entbiete Ihnen den Gruß des Friedens: Shalom.
Es ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, wenn ein Rabbiner – Vertreter des jüdischen Glaubens – als Gast im Berliner Dom die Predigt hält, selbst am zehnten Sonntag nach Trinitatis, Israel – Sonntag.
Das es erfreulicherweise so ist, zeigt an, in...

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Toleranz statt Wahrheit? Eine jüdische Perspektive

Eröffnungsrede am 11. Juli der Jahrestagung der Union progressiver Juden in Deutschland in Spandau.

Von Rabbiner Walter Homolka

Wir alle halten uns für recht tolerant - oder? In dem Moment jedoch, wenn wir auf den „Anderen“ treffen, den „Fremden“, den „Andersartigen“, können wir spüren, dass es oft doch ziemlich mühsam ist, zu der Einstellung „leben und leben lassen“ zu finden.

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Markante Unterschiede

Die Floskel vom jüdisch-christlichen Abendland verkürzt das Judentum zum Vorform des Christentums

Von Rabbiner Walter Homolka


Ein „jüdisch-christliches Abendland“ im Sinn einer exklusiven Wertegemeinschaft mit gemeinsamen jüdisch-christlichen Werten hat es nie gegeben. Vielmehr steht das Judentum in manchem dem Islam näher als dem Christentum, meint Rabbiner Walter Homolka, Rektor des Abraham Geiger Kollegs an der...

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Verleumdung im Internet

Psst ..., schon gehört?
Shitstorm ist neu. Verleumdung und üble Nachrede nicht. Was unsere Weisen zu dem Phänomen sagen

Von Rabbiner Andreas Nachama

Es geschah in Emden: Eine per Facebook organisierte Meute versammelte sich öffentlich, um einem vermeintlichen Kindermörder mit Lynchjustiz zu drohen. Später stellte sich heraus, dass der Beschuldigte nicht der Täter war. Einige Wochen danach veröffentlichte...

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"Die Signale stehen weiterhin auf grün"

Ein Gespräch mit Rabbiner Henry G. Brandt in der "Herder Korrespondenz"

Das Urteil über die Beschneidung von Jungen und eine Reihe antisemitischer Vorfälle hatten jüngst zu Unruhe in der jüdischen Gemeinschaft hierzulande geführt. Über die Hintergründe, die gegenwärtige Situation in den Gemeinden und das christlich-jüdische Verhältnis heute sprach Stefan Orth ("Herder Korrespondenz") mit Rabbiner...

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Hoschana Raba - Die letzte Chance

An diesem Tag kann das Urteil für das kommende Jahr noch positiv beeinflusst werden

Von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl 

Hoschana Rabba ist der letzte Tag des Laubhüttenfestes. An diesem Tag beenden wir mehrere Gebote, die Mizwot dieses Festes. Dazu gehörte, die sieben Festtage über in der Laubhütte zu sitzen und während der täglichen Gebete die Arbat HaMinim – den Strauß aus den vier Arten, nämlich Palmwedel,...

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Rosch Haschana: Es ist an uns, standfest zu sein

Von Rabbiner Henry G. Brandt

Die letzten Hohen Feiertage scheinen noch gar nicht so lange hinter uns zu liegen, und schon wieder ruft uns die ernste Jahreszeit auf, Bilanz zu ziehen. Erneut stellt sich uns die Frage nach Sünden und Fehlern, die ein Ausgangspunkt für Korrekturen und Verbesserungen sein soll. Dem Einzelnen kann man diese Aufgabe nicht abnehmen, denn ein jedes Leben unterscheidet sich von dem seines Nächsten. Als Gemeinschaft jedoch teilen wir...

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"An die kalten Buchstaben des Gesetzes geklammert"

Rabbiner Henry Brandt ist zuversichtlich, dass das umstrittene Beschneidungsurteil des Kölner Landgerichts keine Allgemeingültigkeit erhält - Interview in der Märkischen Allgemeinen

MAZ: Sehen Sie ähnlich wie die Europäischen Rabbiner das jüdische Leben in Deutschland durch das Beschneidungsurteil gefährdet?

Henry Brandt: Die Beschneidung ist ein Grundzug jüdischer Lebenspraxis. Das ist so fundamental, dass wir um keinen...

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Weit mehr als nur ein medizinischer Eingriff

Interview der Nürnberger Zeitung mit der Urologin und Rabbinerin Antje Yael Deusel


NZ: Frau Dr. Deusel, wann ist eine Beschneidung medizinisch sinnvoll?

Antje Yael Deusel: Bei einer Vorhautverengung liegt eine medizinische Erkrankung vor, die man behandeln sollte. Andernfalls kann es zum Rückstau von Harn kommen sowie zu Entzündungen im oberen Harnsystem und im Bereich der Eichel. Das ist für Kinder sehr schmerzhaft. Wenn nur eine teilweise...

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Religion in der demokratischen Öffentlichkeit

Rede anlässlich der Woche der Brüderlichkeit in Leipzig
Von Rabbinerin Elisa Klapheck


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung,
sehr geehrter Bischof Mussinghoff,
sehr geehrte Rabbiner beider Rabbinerkonferenzen,
sehr geehrte Vertreter der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz,
sehr geehrte Damen und Herren,

als ich eingeladen wurde, anlässlich der Woche der Brüderlichkeit über die Bedeutung der...

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Staat und religiöse Toleranz

Von Rabbiner Walter Homolka

Seit Wochen gehen in den diplomatischen Vertretungen Österreichs und bei Bundesministerin Claudia Schmied Protestschreiben zum neuen Israelitengesetz ein, das am 3. Mai den Bundesrat passiert hat und nun bald durch Bundespräsident Fischer in Kraft gesetzt werden wird. Die Zentralkonferenz amerikanischer Rabbiner mit ihren 2.000 Mitgliedern gehört ebenso zu den Kritikern, wie die konservative Rabbinerversammlung Europas, die Allgemeine...

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Nur eine einzige Konfession?

Von Rabbiner Walter Homolka

Das Toleranzpatent Josefs II. war 1781 Österreich Einstieg in die religiöse Toleranz. Jetzt  will die Republik das orthodoxe Judentum zur einzig autoritativen Bekenntnisrichtung innerhalb der jüdischen Gemeinschaft machen und damit staatlicherseits den Gleichheitsgrundsatz ebenso verletzen wie die religiöse Neutralität. Das Israelitengesetz von 1890 regelte das Verhältnis der Doppelmonarchie mit der Israelitischen...

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Auch die jüdische Gemeinde braucht Pluralität

Die zuständige Ministerin sollte die Jüdische Liberale Kultusgemeinde anerkennen, damit das Judentum in Österreich wieder aufblühen kann

Von Rabbinerin Antje Yael Deusel

"Das Judentum" als monolithischen Block gibt es nicht; es besteht aus unterschiedlichen Strömungen. Das Grundrecht der Religionsfreiheit zu beachten, heißt das Recht auf diese Pluralität zu respektieren. Aus diesen Gründen fordere ich...

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Schwächen multireligiöse Feiern den eigenen Glauben?

Zwei Positionen von Rabbiner Henry Brandt und Rabbiner Andreas Nachama


Achtet Gemeinsames

Von Rabbiner Henry Brandt

Natürlich plädiere ich für interkonfessionelle Gottesdienste. Dennoch aber möchte ich betonen, dass sie nicht unter allen Umständen stattfinden sollen oder gar vertretbar seien. Eine solch komplexe Frage lässt sich nicht mit einem eindeutigen „Ja“ oder „Nein“ beantworten.
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Design ohne Designer

Warum Charles Darwins Theorie der natürlichen Selektion mit religiösen Vorstellungen vereinbar ist

Von Rabbiner Tom Kučera

Wenn das Wort Selektion in einer jüdischen Zeitung erscheint, denken viele so-
fort an die Schoa. Begriffe sind durch die Nazigräuel besetzt. Doch an dieser Stelle soll es um die natürliche Selektion gehen, einen Begriff, der von Charles Darwin ge-
prägt wurde. Der britische Naturforscher wurde 1809...

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BIOSPRIT - Der große Hunger

Wir gieren nach Treibstoff – Biosprit muss es sein. Doch die Feldfrüchte sollen Menschen satt machen

Von Rabbiner Andreas Nachama

Wie sollen wir die Früchte des Feldes verwenden? Als Lebensmittel für eine ständig wachsende Weltbevölkerung oder als vermeintlich sauberen Biosprit für unsere Automobile? Nimmt man die Entscheidungen der Politiker ernst, den Kohlendioxid-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu senken, dann...

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Hadassah - Ischtar - Esther

Wie das Fremde in der Megillath Esther jüdisch wird

Von Rabbinerin Elisa Klapheck

Er (Mordechai) war der Pflegevater der Hadassah, das ist Esther, die seines Oheims Tochter war... (Megillath Esther 2:7)

Der Name, den Esthers Eltern ihrer Tochter gegeben hatten, lautete Hadassah, auf Deutsch: Myrte – nicht Esther. Ihr Cousin und späterer Pflegevater Mordechai wird das Waisenkind vermutlich noch als „Hadassah“ in sein Haus...

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Leben auf Vorschuss

Nur wer übers Ohr gehauen wurde, hat Anspruch auf Schuldenerlass, sagen die Rabbinen

Von Rabbiner Walter Homolka

Die Finanzkrise der letzten Jahre geht von einer Welle zur anderen. Brach zunächst der US-Immobilienmarkt zusammen, weil immer weniger Schuldner ihre Hypotheken für ihre Eigenheime abzahlen konnten, hatte dies starke Auswirkungen auf die Stabilität der Banken. Diese hatten das Risiko ungenügend abgesicherter Hypothekenschulden...

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Erwartungen der „Gottesteilchen“ – schon in 2012?

Von Rabbiner Tom Kučera   

(4.1.2012)

Eine alte chassidische Tradition erachtet die Tora als geheimnisvoll, weil sie neben dem sichtbaren Text der Buchstaben auch den unsichtbaren Text des weißen Hintergrunds enthalte. Dementsprechend kann behauptet werden: Als die Tora dem Menschen die Eroberung der Erde auftrug, mag sie an den breiteren kosmischen Kontext gedacht haben, der viel später zum Vorschein kam: Erde, Sonnensystem,...

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Unverbindliche Feiertage?

Von Rabbiner Andreas Nachama

Feiertage unterscheiden sich von Werktagen dadurch, dass sie eine bestimmte inhaltliche Bedeutung haben. Feiertage grenzen sich von gemeinen Werktagen ab, aber sie sind auch auf Personengruppen oder Territorien beschränkt. »President’s Day« hat für die Bewohner der USA eine Bedeutung, wir in Deutschland vernehmen an diesem Tag nur in den Börsennachrichten, dass die Wall Street an diesem Tag keinen Handel treibt. So...

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Namensgebung für ein Mädchen

Von Rabbinerin Elisa Klapheck

Bis in die 70er Jahre schienen die Gottesdienste, also das was da vorne am Pult in der Synagoge in Hebräisch gesprochen und getan wurde, vor allem eine Männersache zu sein. Dann begann eine jüdische Frauenbewegung, Gleichberechtigung zu fordern bis hin zu dem Punkt, dass Frauen auch Rabbinerinnen werden können. Zugleich brach ein Strom an Kreativität frei für Rituale, welche nunmehr auch die entscheidenden Momente im...

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Unsere parallele Welt

Sind Juden hierzulande integriert? Im Prinzip ja – aber auf ihre Art

Von Rabbiner Walter Rothschild

Alle reden von Integration. Das will ich jetzt auch tun. Von der Materie verstehe ich einiges. Ich lebe als Engländer, als Jude und als Rabbiner in Deutschland – Stalin hätte mich einen »wurzellosen Kosmopoliten« genannt. Ich kenne Deutschland und seine Nachbarn gut. Allein in den vergangenen Wochen bin ich in Baden-Württemberg,...

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Profis sind gefragt

Von Rabbiner Andreas Nachama

Die Trennlinie zwischen Religionsgemeinschaften und Staat in Deutschland ist inhaltlich strikt, rechtlich bedingt und praktisch kaum wahrnehmbar gezogen. Dies findet in Staatsverträgen seinen sichtbaren Ausdruck, denn Religionsgemeinschaften, die gesetzte staatliche Bedingungen erfüllen, werden wie öffentliche Einrichtungen subventioniert.
Die Professionalisierung des öffentlichen Lebens in Deutschland hat dazu geführt,...

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Schützen und stützen

Warum stabile Familien so wichtig für das menschliche Miteinander in einer Gesellschaft sind

Von Rabbinerin Gesa Shira Ederberg

Wenn es um gesellschaftliche Debatten geht, ist ein Begriff derzeit in aller Munde: Familie. Und er wird inhaltlich der jeweiligen Diskussion angepasst. Fragt man nach dem Ursprung der Brutalität und Kriminalität von Jugendlichen, heißt die Antwort umgehend: die Familie. Wird ein neuer Fall bekannt, dass ein...

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Naturgesetz oder göttliche Kraft

Welche Erkenntnisse kann das Urknall-Experiment bringen?
Von Rabbiner Tom Kucera

Eine der ersten Mizwot, die in der Tora erwähnt werden, lautet: „Füllet die Erde und bezwingt sie“ (1. Buch Moses 1,28). Die Bezwingung (hebr. Kibusch) der Erde fordert das Verständnis nicht nur ihrer Struktur und der auf ihr herrschenden Gesetze, sondern auch das Verständnis ihrer Entstehung. Die wiederum ist mit der Entstehung des gesamten Universums...

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Wehrpflicht

Von Rabbinerin Elisa Klapheck

Nochmal zur Bundeswehrreform. Die allgemeine Wehrpflicht war nicht erst seit der Französischen Revolution eine Errungenschaft der Demokratie. Schon der Talmud debattierte über die Verantwortung ALLER in einer Kriegssituation.

Wird das eigene Land angegriffen, müssen alle Bürger und Bürgerinnen – ja, auch die Frauen – es verteidigen. Im Talmud steht: „Bei einem gebotenen Krieg zieht ein jeder...

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Konversionsgesetz

Die Frage, wer Jude ist, sollte in Israel und der Diaspora pragmatisch beantwortet werden
Von Rabbiner Andreas Nachama

Wieder einmal gibt es einen heftigen Disput zwischen Israel und der Diaspora um religiöse Grundsatzfragen. Im Mittelpunkt steht ein Gesetz, das von der israelischen Partei Israel Beitenu eingebracht wurde. Konkret geht es um die Einlösung eines Wahlversprechens an etwa 300.000 russischsprachige Zuwanderer, die nach halachischer Sicht nicht als...

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Pessach 5784 / 2024

Trotz der Ungewissheit

von Rabbinerin Elisa Klapheck

Was ist das Ziel? Der Auszug aus Ägypten bedeutete nicht nur den Weg heraus aus der Sklaverei. Genauso wichtig, ja sogar noch wichtiger war das Ziel – dass es überhaupt ein Ziel gab. Daran scheitern die...

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Wie kommt ein Jude in den Himmel?


Paraschat Haschawua

Schabbat Chol ha-Moed

Auslegung von Rabbiner Ronis

Der lange Weg aus der Knechtschaft

Freiheit ist mehr als Abwesenheit von Sklaverei. Gerade heute ist es wichtig, sich daran zu erinnern

Ich erinnere mich noch genau an die Worte meiner Mutter, mit denen sie ein Pessachfest in der damaligen Sowjetunion beschrieben hat: Alles musste streng geheim gehalten werden, und Mazzot durften nur in einer Nacht-und-Nebel-Aktion erworben werden – offiziell...

26.04.2024   Lesen Sie mehr...